Kein anderer Baum wurde in unserem Kulturkreis mehr verehrt, mit Mythen
und Geschichten überhäuft, als die vielfältigen Arten der Eiche – eine Gattung,
die locker 30 Menschen-Generationen ĂĽberdauern kann. Und doch kommt fĂĽr
fast jeden Baum irgendwann der Tag, an dem die Säge sägen muss.
Erst einige Zeit später wird aus dem einen oder anderen ein HockstooL, der beim
genauen Betrachten ein wenig von seiner langen Geschichte erzählt.
Es ist wie beim Menschen, Holz lebt und schafft – das eine mehr, das andere
weniger. Was heißen soll: Ein HockstooL Eichenhocker verändert sich. Er bekommt Risse oder
Risse schlieĂźen sich wieder, der Trocknungsprozess dauert Jahre, das Holz
dunkelt mit zunehmender UV-Strahlung nach. Auf diese Weise lebt und wächst
der Baum weiter – in etwas anderer Form.
Lange bevor die ReststĂĽcke der Berliner Mauer den Weg in den jetzigen
Museums-Park in Zell a.H. fanden, standen dort vier Platanen. Eine davon wurde krank und
musste gefällt werden. Der Großteil des Holzes wurde verheizt, geblieben sind
eine Lücke im Park – und diese vier HockstooLs.
Auch sie war krank. die mächtige Roteiche im Hospitalwald auf der Waldau in
Degerloch. So mächtig, dass die beiden HockstooLs nebeneinander aus dem
Stamm gesägt werden konnten.